290 PS verstärken den Fuhrpark: THW St. Ingbert erhält neuen Mehrzweckgerätewagen für die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung

St. Ingbert/Zahna-Elster: Zwei Helfer des THW Ortsverbandes St. Ingbert (THW OV IGB) holen neuen Mehrzweckgerätewagen (MzGW) beim Aufbauhersteller Empl in Sachsen-Anhalt ab.

Der THW Ortsverband St. Ingbert hat heute, am 10. Juni 2021, ein neues Fahrzeug erhalten. Es handelt sich um einen Mehrzweckgerätewagen (MzGW) für die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (Fachgruppe N). Der MzGW ist ein neues Fahrzeugkonzept im THW und bildet das Herzstück der Fachgruppe N. Bei diesem modernen Einsatzfahrzeug handelt es sich um einen LKW der Firma MAN mit 18 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht, 290 PS und einer Doppelkabine für sieben Helferinnen und Helfer. Vom Aufbauhersteller Empl stammt die Koffer- und Plane/ Spriegelaufbau-Kombination.

Durch diesen getrennten Aufbau zeichnet sich das Fahrzeug aus. Im vorderen Teil des 8,60m langen und 3,40m hohen MzGW rücken die Helferinnen und Helfer mit einem speziellen allraduntersetztem Automatikgetriebe sicher zur Einsatzstelle aus. Außerdem sind eine LED-Sondersignalanlage sowie Digital- und Analogfunk mit an Bord. In der Mitte befindet sich der Kofferaufbau mit Rolltoren für den schnellen Zugriff auf Einsatzmaterial von beiden Seiten des MzGW. Die komplette Ausrüstung ist auf der

Ladefläche in Rollcontainern verstaut, mit Hilfe der Ladebordwand wird alles bis zu zwei Tonnen Gewicht sicher auf- und abgeladen. Durch die Rollcontainer kann der MzGW im Einsatz auch schnell geleert und als Transportfahrzeug genutzt werden. Bundesweit hat das THW über 250 neue MzGW bestellt, die vom Hersteller MAN gebaut werden. Kostenpunkt: ca. 160.000 Euro.

Der neue MzGW löst beim THW OV IGB einen alten Mannschaftskraftwagen (MKW) ab, der 1987 erstmals zugelassen wurde und in den 1990er Jahren im Bergungszug des THW Ortsverband Riegelsberg diente.

Die St. Ingberter Helfer Markus Huppert (Schirrmeister) und Andreas Klein (Gruppenführer Fachgruppe N) nahmen den MzGW am Donnerstagmorgen beim Aufbauhersteller Empl in Zahna-Elster (Sachsen-Anhalt) in Empfang und brachten das neue Aushängeschild der Fachgruppe N in den Ortsverband. Außer das THW St.Ingbert erhalten heute die saarländischen Ortsverbände Perl/Obermosel und Saarlouis einen MzGW.

Die Fachgruppe N ist Teil des Technischen Zugs (TZ) eines Ortsverbandes und ist flexibel einsetzbar. Sie nimmt Aufgaben der Notversorgung und Notinstandsetzung wahr, dies können zum Beispiel Beleuchtung, Pumparbeiten, Transportieren von Lasten/ Gefahrgütern, Arbeiten am/auf dem Wasser oder Technische Hilfe sein. Die Fachgruppe N löst seit 2019 die zweite Bergungsgruppe im TZ ab.

Komplizierter Einsatz: THW St. Ingbert stützt verlassenes und teilweise einsturzgefährdetes Wohnhaus ab

St. Ingbert. Über 20 Helfer des THW Ortsverbandes St. Ingbert stützten am Donnerstag, 11. Mai 2021 ein teilweise einsturzgefährdetes und leerstehendes Wohnhaus in der St. Ingberter Innenstadt ab und schützten so das betroffene sowie die umliegenden Häuser vor schlimmerem.

Um 15.45 Uhr wurde der Technische Zug des THW Ortsverbandes St. Ingbert von der Unteren Bauaufsichtsbehörde der Stadt St. Ingbert (UBA) über die Integrierte Leitstelle Saarland (ILS) zu einem Einfamilienhaus in der Blieskasteler Straße alarmiert. Die UBA wurde zuvor vom Bewohner eines Nachbarhauses verständigt, der Lärm aus dem betroffenen Haus wahrnahm und bereits eine einstürzende Wand o.Ä. vermutete.

Bei Eintreffen der Einsatzkräfte wurde durch die UBA und einen hinzugezogenen, externen Statiker die Einsturzgefahr des seit Jahren leerstehenden Hauses bereits festgestellt. Einsatzauftrag für das THW St. Ingbert war das Abstützen einer seitlichen Wand, die an das Nachbarhaus angrenzt.

Beim Betreten des Hauses stellten die Helferinnen und Helfer fest, dass ein Teil einer Wand zu einem der Nachbarhäuser teilweise zusammengestürzt war. Eine Zwischendecke zum Obergeschoss existierte nicht mehr, sodass die Überreste dieser Wand durch nichts mehr gehalten wurden. Ein weiteres Problem offenbarte sich den Einsatzkräften beim Blick nach unten. Im Erdgeschoss war der Boden im Sandstein teilweise ausgeschachtet worden, vermutlich, um eine Art Keller auszuheben. Der „Kellerboden“ lag zudem voller Schutt. Dadurch bot sich zunächst keine Möglichkeit Stützen standfest in dem Gebäude aufzustellen. Außerdem war das verlassene Haus noch ans Stromnetz angeschlossen, sodass es zuerst stromlos geschaltet werden musste.

Nachdem im „Keller“ des Gebäudes ein fester Untergrund geschaffen wurde, konnten zwei ca. 4,50 Meter hohe Schnellbaustützen aus Aluminum aufgestellt werden, die mit Gerüstmaterial ausgesteift wurden.

Die Einsatzstelle wurde der UBA übergeben, der Einsatz war gegen 23.00 Uhr beendet. Im Einsatz waren 23 Helferinnen und Helfer des Technischen Zugs sowie fünf Einsatzfahrzeuge.

Wasserschaden in Gebäude – Gemeinsamer Einsatz von THW und Feuerwehr

Der Löschbezirk Hassel der Freiwilligen Feuerwehr St. Ingbert rückte am Donnerstagabend (18.02.2021) zu einem gemeldeten Wasserschaden in die St. Ingberter Straße aus. Aus einem unbewohnten Reihenhaus trat Wasser an der Außenwand heraus. Die Einsatzkräfte verschafften sich Zutritt zum Gebäude. Im Obergeschoss fanden sie schließlich einen unkontrollierten Wasseraustritt vor. Umgehend wurde die Wasserzufuhr zum Gebäude abgeschiebert und das Gebäude stromlos geschaltet.

Da sich das Wasser vermutlich seit Tagen von allen Geschossen verteilt hatte, waren Zwischendecken und Wände vollgesogen. 

Der Einsatzleiter der Feuerwehr forderte den Baufachberater des THW St. Ingbert an. Der Fachmann prüfte die Situation und attestierte keine Auswirkungen durch das Wasser auf die Statik des Gebäudes und das Nachbarhaus. Kräfte des THW St. Ingbert stellten im Anschluss die Verschlusssituation des Gebäudes wieder her und führten Verkehrssicherungsmaßnahmen durch.

Neben THW und Feuerwehr waren auch die Stadtwerke St. Ingbert sowie die Polizei im Einsatz.

Nach 30 Jahren: Amtsältester THW-Zugführer im Saarland gibt sein Amt in jüngere Hände

St. Ingbert. Beim THW Ortsverband St. Ingbert geht eine Ära zu Ende. Nach 30 Jahren gibt Martin Schwartz das Amt des Zugführers ab. Neuer Zugführer im THW St. Ingbert wird Sebastian Schwarz.

„Er macht keine halben Sachen, Martin war länger Zugführer als ich Ortsbeauftragter.“ So beschreibt Norbert Bentz (Ortsbeauftragter des THW St. Ingbert von 1992 bis 2018) den scheidenden Zugführer.

Martin Schwartz war 30 Jahre lang Zugführer im THW St. Ingbert und damit verantwortlich für den sogenannten Technischen Zug und damit für die Einsätze der Bergungsgruppen.

Norbert Bentz, Ortsbeauftragter THW St. Ingbert von 1992 bis 2018:
„Ein sehr verlässlicher Zugführer, ein angenehmer THW-Kamerad – einer, mit dem man durch dick und dünn gehen kann. Schon vor unserer Zeit als Zugführer und Ortsbeauftragter hatten wir uns als Gruppenführer ergänzt und stets gut zusammengearbeitet.“

Mit der Gestaltung von Ausbildungen und Übungen gibt Martin Schwartz während seiner gesamten Amtszeit sein Wissen und seine Ideen mit viel Engagement an andere weiter. Davon konnten zahlreiche Helferinnen und Helfer, nicht nur in St. Ingbert profitieren. Dazu gehört auch sein Nachfolger Sebastian Schwarz, der auch schon seit 16 Jahren im THW-Ortsverband St. Ingbert mitwirkt. Im Januar 2021 beruft Gunnar Klein, Ortsbeauftragter des THW St. Ingbert, Sebastian Schwarz zum neuen Zugführer im THW St. Ingbert.

Gunnar Klein, Ortsbeauftragter des THW St. Ingbert:
„Sebastian kennt das THW und den Ortsverband seit 16 Jahren und hat sich aus der Jugendgruppe über Trupp- und schließlich Gruppenführer in der Bergung weiter entwickelt. Ich bin mir sicher, dass er die Aufgabe des Zugführers bestens erfüllen wird.“

Martin Schwartz war schon vor seiner Zeit als Zugführer im THW St. Ingbert aktiv. Nach seinem Eintritt ins THW St. Ingbert vor 43 Jahren hat er zunächst die Ausbildung zum Fachhelfer durchlaufen und dann schnell Führungsverantwortung übernommen. Er wurde Truppführer in der Abwasser-Öl-Gruppe des damaligen Instandsetzungszuges, nur kurze Zeit später hat er als Gruppenführer die gesamte Gruppe übernommen und weiter entwickelt. Seine beruflichen Kenntnisse als Kraftfahrzeugmechanikermeister hat er genutzt, um in Zeiten mit wenig Ausstattung eigene Lösungen zu entwickeln und zu bauen. Ein Beladesystem für die damals eingesetzten Instandsetzungskraftwagen oder ein Pumpenanhänger sind hier exemplarisch zu nennen. Nach Übernahme der Aufgabe des Zugführers 1991 gestaltete er die Umstrukturierung des THW 1995 mit und hat den damals neu aufgestellten Technischen Zug mit 2 Bergungsgruppen in St. Ingbert mit aufgebaut. Auch nach seiner Zeit als Zugführer bleibt er dem THW St. Ingbert als aktiver Helfer erhalten.

Unter die Verantwortung von Martin Schwartz als Zugführer fielen unter anderem folgende Einsätze:
• 1989 – Errichten von Notunterkünften für Übersiedler aus der DDR
• 1993 – Hochwassereinsätze in Saarbrücken, Neunkirchen und Blieskastel

• 2002 – Sicherung Tour de France in Illingen
• seit 2002 – Sicherung und Brückenbau Mountainbike-Marathon St. Ingbert

• 2009 – Explosion eines Wohnhauses, Nelkenstraße

• 2020 – Aufbau Versorgungszentrum Wallerfeldhalle

• 2020 – Verteilung Schutzmasken